Zum dritten und letzten Teil der diesjährigen Veranstaltungsreihe zur Dortmunder Nordstadt fanden sich am vergangenen Freitag (04.12.) zahlreiche interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alten Hafenamt ein. Nach den vorangegangenen Veranstaltungen zu den Themenfeldern Sicherheit und Ordnung, sowie Soziales, stand diesmal die Wirtschaft in der Nordstadt im Mittelpunkt.
Herr Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, begrüßte die zahlreichen anwesenden JU-Mitglieder im geschichtsträchtigen Alten Hafenamt und ermöglichte ihnen spannende Einblicke in die Strukturen und die Arbeit des größten Kanalhafens Europas. Mit rund 160 ansässigen Unternehmen ist der Hafen als Industrie- und Logistikstandort ein überregional bedeutsamer Arbeitsplatzgarant und, als wichtige Hinterlanddrehscheibe der großen Nordseehäfen auch international exzellent vernetzt. Die verkehrsgünstige Lage – direkte Anbindung an ein leistungsstarkes Schienennetz und mehrere wichtige Autobahnen – stellt einen erheblichen Standortvorteil für den Dortmunder Hafen dar, der allerdings auch in Zukunft durch konsequente Investitionen in die regionale und überregionale Verkehrsinfrastruktur erhalten werden muss.
Im Anschluss an die Ausführungen zum Dortmunder Hafen, berichtete Herr Christian Schmitt, Geschäftsführer der Julius Ewald Schmitt GbR, aus dem Bereich der Wohnungswirtschaft. Dem aus den unterschiedlichsten Gründen vorherrschenden Eindruck die Nordstadt sei ein für erfolgreiche Vermietung eher ungeeignetes Gebiet, trat Herr Schmitt mit einigen eindrücklichen Beispielen entgegen. Insbesondere das „Schüchtermann-Carré“ an der Mallinckrodtstraße war bereits einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekannt – die aufwendig sanierten Wohnungen in den Häusern des Carrés besitzen Anziehungskraft in der ganzen Stadt. Als Hauptursache für die Thematik der sogenannten Problem- oder Ekelhäuser machte Herr Schmitt, neben zuweilen unzweifelhaft vorhandener krimineller Energie, die Eigentümerstruktur aus: Lediglich rund 20% der Nordstadt-Immobilien werden von professionell agierenden Gesellschaften bewirtschaftet, die übergroße Mehrheit von rund 80% lässt sich privaten Einzeleigentümern zuordnen. Diese haben ihre Wohnsitze zum Teil in weit entfernten Städten, ein offenkundiges Desinteresse an ihren Immobilien oder sind mit der Bewirtschaftung finanziell oder organisatorisch überfordert. Grundsätzlich aber, so Herr Schmitt abschließend, lässt sich mit der notwendigen Professionalität auch in der Nordstadt sehr erfolgreiche Immobilienbewirtschaftung betreiben.
Im Laufe der Veranstaltung ergaben sich für die Anwesenden immer wieder interessante Fragen und Diskussionen, die verdeutlichten wie eng die unterschiedlichen Handlungs- und Problemfelder in der Nordstadt miteinander verknüpft sind und wie wichtig deshalb ganzheitliche Ansätze zur Lösung der Probleme im Stadtbezirk sind.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für einen interessanten und gelungenen Abschluss unserer Veranstaltungsreihe zur Dortmunder Nordstadt und nehmen zahlreiche Anregungen und Erkenntnisse mit in unsere weitere politische Arbeit.