Annette Schavan ist seit Samstag keine Bildungsministerin mehr. Sie trat freiwillig zurück. Ein Vorgang von Anstand und Respekt gegenüber Wissenschaft und Bevölkerung, der in der heutigen Zeit nicht weit verbreitet ist. Man muss den Blick nur in die Bundeshauptstadt Berlin richten: Dort kleben Klaus Wowereit und Matthias Platzeck an ihren Ämtern – obwohl ihnen politisches Versagen nicht mehr abgesprochen werden kann.
Frau Annette Schavan trat aus ethischen Gründen zurück. Sie drückte es mit den folgenden Worten aus: „Wenn eine Forschungsministerin gegen eine Universität klagt, dann ist das mit Belastungen verbunden. Für mein Amt, für das Ministerium, die Bundesregierung, und auch die CDU. Und genau das möchte ich vermeiden. Das geht nicht, das Amt darf nicht beschädigt werden.“
Es ist Schavans gutes Recht gegen dieses Urteil Einspruch einzulegen. Wir leben in einem Rechtsstaat und sollten diese Entscheidung tolerieren. Ihre Arbeit als Ministerin steht für sich und kann durch die Tatsache einer unsauberen Doktorarbeit nicht beschädigt werden. Sicherlich ein Grund, warum in der Opposition Respektsbekundungen nicht aus taktischen Gründen zurück gehalten wurden.
Annette Schavan schreitet mit gutem Beispiel voran und zeigt den Berliner Bruchpiloten, wie man Verantwortung sowohl im, als auch neben dem politischen Amt übernimmt und damit großes Vertrauen erhält. In Politik und Wissenschaft bleibt sie aufgrund dieser mutigen Handlungsweise hoch angesehen. Mit Annette Schavan geht der Bundesregierung eine tragende Komponente verloren.
Die Junge Union Dortmund wünscht Annette Schavan alles Gute und bedankt sich für mehr als sieben Jahre konsequente Bildungspolitik.