Die Feinde der Demokratie können es nicht lassen: Linksradikale und linksextremistische Gruppierungen agitieren mit undemokratischen Mitteln gegenwärtig verstärkt gegen die JU Münster – und schrecken selbst vor Mordaufrufen nicht zurück. Was war geschehen? Die JU Münster nutze die Räumlichkeiten der Studentenverbindung des Vereins Deutscher Studenten (VDSt) zu Münster und veröffentlichte hiervon ein Bild auf dem u.a. die schwarz-weiß-rote Bundesfahne der Verbindung erkennbar ist. Dieser Anlass reichte um antidemokratische, linksextremistische Gruppierungen in gewohnt gewaltbreiter Manier auf den Plan zu bringen. Die Presse sprang ohne Sachkenntnis auf diesen Zug auf und titelte undifferenziert von der JU Münster “unter der Kaiserreichsflagge” [1].
Dabei hätte ein wenig Hintergrundinformation leicht zur Klärung der Sachlage beigetragen: Studentenverbindungen führen als Identifikationssymbol häufig sogenanntes Couleur, i.d.R. eine Kombination aus drei Farben. Im Falle der 1902 gegründeten Verbindung des VDSt Münster wählten die Gründungsmitglieder die Farben schwarz-weiß-rot. Geschichtlich lässt sich dieser Umstand auf die Kaisertreue der damaligen Zeit zurückführen. Im Laufe der Zeit wandelten sich die Positionen des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt), dem auch der VDSt Münster angehört. Das Toleranzprinzip und die ausdrückliche Bejahung der freiheitlichen, demokratischen Grundordnung gehören schon lange zu den Grundwerten dieser Verbindungen. Geblieben sind die traditionsreichen Farben schwarz-weiß-rot, ohne Bezug zu monarchischen Gesellschafts- oder Herrschaftsvorstellungen. Auf dem Bild ist also keineswegs eine “Kaiserreichflagge” zu sehen, sondern schlicht die Fahne einer Studentenverbindung, ähnlich wie bei viele anderen Sport-, Gesangs, Schützen oder Kleingartenvereinen. Was viele vergessen: Studentenverbindungen existieren zum Teil seit ca. 200 Jahren, im Falle des VDSt Münster recht genau 110 Jahre. Das sich in solch einem zeitlichen Horizont Änderungen im politischen und gesellschaftlichen Rahmen ergeben ist eigentlich selbstverständlich, hielten die Westfälischen Nachrichten aber scheinbar nicht für erwähnungswürdig.
Hinter dem Angriff linksradikaler und linksextremistischer Gruppierungen auf die JU Münster steht der ideologische Versuch Verunsicherung im deutschen Bürgertum zu verbreiten, demokratische Strukturen zu diffamieren um schließlich eine Deutungshoheit in der Gesellschaft zu erlangen, um ungehindert menschenverachtende, undemokratische sozialistische und kommunistische Konzepte in die Mitte der Gesellschaft transportieren zu können. Das rassistische Mantra dieser Gruppierungen, dass “das Deutsche die Wurzel allen Übels ist” legitimiert ihrer Sichtweise nach auch die Wahl beliebiger Mittel. Anonyme Mordaufrufe im Internet, wie in diesem Fall, gipfeln immer häufiger in realen Brandanschlägen auf Verbindungshäusern in der ganzen Republik [2] – häufig nächtens, wenn alle Bewohner schlafen, um den Schaden für Leben und Immobilie zu maximieren und die Aufdeckungsquote zu minimieren.
In Verbindung zu dieser unnötigen Aufregung um die JU Münster als auch des VDSt Münster steht vermutlich zusätzlich eine Debatte, die in Münster aktuell heiß diskutiert wird und in einem Bürgerbegehren am 16.09.2012 entschieden wird [3]: Soll der Hindenburgplatz politisch korrekt in Schloßplatz umbenannt werden? Die JU Münster setzt sich beherzt und bisher mit großen Erfolg gegen die und geschichtsverblendete Umbenennung ein. Ein Engagement (für eine basisdemokratische Volksbefragung) das von linken- und linksextremistischen Gruppierungen sicherlich nicht geschätzt wird. Es scheint als käme die Möglichkeit zur Diffamierung gerade recht – egal wie sehr die Realität dabei verbogen werden muss. Wir lernen: Basisdemokratie wird in solchen Kreisen nur lauthals gefordert, wenn es den eigenen Motiven entspricht.
Die JU Dortmund führte auch bereits Veranstaltungen mit der Dortmunder Studentenverbindung Syburgia durch und hat viele korporierte Mitglieder. Wir bekunden Solidarität mit der JU Münster (Stellungnahme [4]) und sagen gemeinsam in Richtung aller undemokratischen Extremisten: Jeder Extremist ist Mist [5].
[2] http://www.akademikerverbaende.de/pm_gewalt_gegen_korporationen_v_3152012.html
[3] https://www.facebook.com/Pro.Hindenburgplatz.Muenster