Das Ziel der Bildungsfahrt war in diesem Jahr Mitteldeutschland. Am frühen Freitagmorgen ging es mit zwei Bussen zuerst zur Wartburg in Eisenach. Hier bekamen wir eine Führung und sahen u.a. die Zimmer Martin Luthers. Welcher 1521 zu seinem Schutz entführt und als Junker Jörg die Wartburg gebracht wurde. Dort fertigte er die erste Übersetzung des Neuen Testaments an, ein Meilenstein deutscher Geschichte. Natürlich war auch der Konzertsaal der Wartburg in der Führung inbegriffen, hier waren die mittelalterliche und neuere Geschichte der Wartburg sichtbar.

Nach dem Besuch der Wartburg machten wir uns auf zum Burschenschafterdenkmal, welches an die Gefallenen Burschenschafter des Krieges 1870/71 und die Reichseinigung erinnert. Vom Denkmal aus genossen wir noch einmal den Blick auf Eisenach und die Wartburg und fuhren nach Weimar.

In der Stadt von Goethe und Schiller durften wir die Anna Amalia Bibliothek besuchen, welche mit ihrem historischen Rokokosaal eine Weltberühmtheit ist. Im Anschluss wanderten wir durch den Park am Ilm und checkten dann im Hotel ein. Den Abend ließen wir mit der JU Weimar im schwarzen Bären ausklingen.

Der nächste Tag startete im Zeichen Goethes, wir besuchten zuerst das Wohnhaus Goethes, in welchem er knapp 50 Jahre seines Lebens zubrachte, um im Anschluss sein Gartenhaus in Augenschein zu nehmen. Die letzte Station in der Stadt der Nationalversammlung von 1919 bildete das Nitzsche-Archiv, welches sich im ehemaligen Wohnhaus der Schwester Friedrich Nitzsches befindet. Hier verbrachte der Schwerkranke Philosoph seine letzten Lebensjahre und verstarb 1900.

Am Nachmittag erreichten wir unsere Dortmunder Partnerstadt Zwickau. Als erstes besichtigten wir die im 13. Jahrhundert erbauten Priesterhäuser, um danach den spätgothischen Dom mit seinem barocken Glockenturm, seiner Pieta und dem Heiligen Grab von 1507 zu besichtigen. Den Abend verbrachten wir in den örtlichen Gaststätten und beim Bierfest vor dem historischen Rathaus.

Der letzte Tag unserer Reise brach für uns mit dem August Horch Museum an, denn Zwickau hat auch eine Automobiltradition. 1904 wurden in Zwickau die ersten Horch-Autos gebaut, ab 1932 dann als Konzerntochter der Auto Union AG mit den anderen Töchtern Audi, DKW und Wanderer. Nach dem Krieg wurden dann bis 1991 knapp 3 Mio. Trabanten gebaut. Später siegelte sich Volkswagen in Zwickau an. Als vorletzten Punkt auf unserer Reise ging es zum Robert-Schumann-Haus. Das Wohnhaus des wohl bekanntesten Sohns Zwickaus. Der Komponist wurde 1810 in Zwickau geboren.

Auf unserer Heimfahrt haben wir einen Abstecher zur Reichsburg Kyffhausen und dem Kyffhäuserdenkmal gemacht. Das drittgrößte Denkmal Deutschlands wurde 1896 zu Ehren Kaiser Wilhelm I. mit einer Höhe von 81 Metern erbaut. Unter dem Reiterstandbild des Kaisers der Reichseinigung befindet sich eine sandsteinerne Figur von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa). Welche laute Kyffhäusersage im Berg schläft. Mit der Gegenüberstellung beider Kaiser wollten die Erbauer Wilhelm I. als eine Art Erben des Stauferkaisers darstellen. Nach einem letzten gemeinsamen Essen im Burghof Kyffhäuser ging es zurück nach Dortmund.