Wie jedes Jahr organisierte die JU Dortmund eine Bildungsfahrt zu interessanten Städten mit einer facettenreichen Geschichte und aktuellen politischen Ereignissen. Aufgrund der aktuellen starken Veränderungen in der Europäischen Union durch die Europawahl im Mai 2019 und die Brexit-Verhandlungen, entschieden wir uns in die Stadt mit dem Sitz des Europäischen Parlamentes, Brüssel, zu reisen.

Am 17.10.2019 fuhren die Mitglieder der Jungen Union Dortmund für 3 Nächte in die Europastadt Brüssel. Von Dortmund aus erreichten wir Brüssel nach einer etwa vierstündigen Busfahrt. Nachdem wir die Koffer und Taschen im Hotel, im Europäischen Viertel, verstaut und eine kleine Stärkung eingenommen hatten, machten wir uns auf den Weg zu einer Führung in die historische Altstadt.

Die Führung startete auf dem Grand Place. Wir konnten einen ersten Blick auf das weltweit bekannte Rathaus der Stadt werfen. Der Bau des Rathauses wurde im Jahr 1421 abgeschlossen. Jedoch stand zum damaligen Zeitpunkt nur der linke Flügel des Rathauses. Aufgrund einer Vergrößerung des Rates wurde von 1444 bis 1448 auch ein rechter Flügel an das Rathaus gebaut. Der rechte Flügel ist jedoch durch den beengten Bauraum um einiges kürzer als der linke Flügel, sodass jedem sofort die Asymmetrie auffällt.

Darüber hinaus wird der „Große Platz“ von Gildenhäusern im Barockstil eingerahmt. Nach dem Grand Place führte uns die Stadtführerin zur Galeries Royales Saint-Hubert sowie zur Kathedrale St. Michael und St. Gudula. Auch eine kurze Besichtigung des königlichen Palastes durfte nicht auf der Tour fehlen. Auf dem Kunstberg wurde die Führung beendet. Ab 1731 wurde der Kunstberg von Leopold II. als ein Kunstzentrum umgestaltet. Von dort aus hatten wir einen fantastischen Blick über Brüssel. Den Abend verbrachten wir bei einem gemeinsamen Abendessen und einer anschließenden Erkundung des Brüsseler Nachtlebens.

Nach einem reichhaltigen Frühstück begann unser zweiter Tag in Brüssel mit dem Besuch des Europäischen Parlaments. Im Rahmen einer Tour konnten wir die wichtigsten Aufgaben des Parlamentes sowie die Tätigkeit der Parlamentarier kennenlernen. Auch diskutierten wir – wie für die JU üblich- über die aktuellen politischen Ereignisse, die Wahl im Mai bis hin zum Brexit. Natürlich durfte ein Besuch im Sitzungssaal des Europäischen Parlamentes nicht fehlen. Anschließend besichtigten wir das Parlamentarium, das Besucherzentrum des Europäischen Parlamentes. Hier konnten wir uns die geschichtlichen Ereignisse von der ersten Idee einer Europäischen Union bis hin zur Gründung sowie zu der aktuellen Situation anschauen.

Nach den vielen Eindrücken zu der politischen Entwicklung und Situation in Europa besuchten wir das Coudenberg Museum. Das Coudenberg Museum stellt die Geschichte des Coudenberg Palastes dar, der u.a. von Karl V. bewohnt wurde. Im Jahr 1731 wurde der Palast durch einen verheerenden Brand schwer beschädigt und 40 Jahre später abgerissen. Heute ist an dieser Stelle der Place Royale. Die Überreste des Coudenberg Palastes wurden durch archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1985 bis 1987 freigelegt. Während wir über unseren Köpfen den Stadtverkehr hörten gingen wir auf historische Erkundung durch die alten Gewölbe und konnten viel über die alte Baustruktur des Palastes und der Stadt lernen.

Zum Abschluss des zweiten Tages besuchten wir die Notre Dame sowie den Palais de Justice „Justizpalast“. Der Justizpalast wurde von 1866 bis 1883 gebaut und war im 19. Jahrhundert der größte Justizpalast in Europa. Aktuell ist der Justizpalast in einem maroden Zustand und wird seit 25 Jahren von einem Baugerüst umzäunt.

Der dritte Tag unserer Bildungsreise begann mit dem Besuch des weltbekannten Atomiums. Das Atomium wurde für die Weltausstellung im Jahr 1958 gebaut. Auf der Weltausstellung wurden die Raumfahrt und die Atomkraft erstmalig der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das 102 m hohe Bauwerk wurde zum Symbol der Atomenergie. Im Atomium konnten wir einen tollen Ausblick genießen und uns einen Eindruck von der Expo58 verschaffen.

Anschließend fuhren wir mit dem Zug nach Waterloo. 1815 wurden die napoleonischen Truppen in einer Schlacht gegen die englischen Truppen unter General Wellington und gegen die preußischen Truppen unter Feldmarschall Blücher geschlagen. Die Schlacht in Waterloo forderte über 40.000 Tote sowie das Ende der Herrschaft der Hundert Tage von Napoleon. Neben dem Museum hatten wir vom Löwenhügel aus einen Überblick über die Weiten des ehemaligen Schlachtfeldes. 1820 wurde das Denkmal von König Wilhelm I. von Oranien für seinen Sohn Wilhelm errichtet.

Neben der politischen Wichtigkeit und der Historie sind Belgien und Brüssel auch für ihre Biervielfalt bekannt. Deutsches Reinheitsgebot hin oder her – auch diese kulinarische Erfahrung brachte uns die hiesige Kultur näher, sodass wir den letzten Abend in geselliger Runde mit den Freunden der JU Niederrhein verbrachten.

Am letzten Tag besuchten wir das Brüssel City Museum. Das Museum ist an dem Grand Place gelegen und bietet einen tollen Einblick in die Geschichte der Stadt. Anschließend machten wir einen kurzen Abstecher durch das Europaviertel bis zum Jubelpark. Dort besichtigten wir den Triumphbogen und die Quadriga.

Nach vier spannenden, lehrreichen und interessanten Tagen in Brüssel ging es für uns zurück nach Dortmund. Wir freuen uns schon jetzt auf die Bildungsfahrt im nächsten Jahr.

 

– Maximilian Rupert